Stromtarife können mit ihren vielen unterschiedlichen Begriffen verwirrend sein. Auch zwischen dem mysteriösen Arbeitspreis und dem Grundpreis kann man leicht den Überblick verlieren – wir verstehen das.
Deshalb bringen wir Licht ins Dunkel und lüften das Geheimnis um den Arbeits- und Grundpreis im Stromvertrag. Außerdem erklären wir, warum diese unterschiedlichen Strompreiszusammensetzungen für dich wichtig sind.
In der Welt der Energieversorgung sind der Arbeitspreis und der Grundpreis zwei wichtige Konzepte, die Verbrauchern oft begegnen, wenn sie ihre Stromrechnungen betrachten. Diese beiden Preise machen einen erheblichen Teil der Gesamtkosten aus, die Verbraucher für ihre Energieversorgung zahlen. Es ist wichtig, die Unterschiede zwischen Arbeitspreis und Grundpreis zu verstehen, um fundierte Entscheidungen treffen zu können, wenn es um die Auswahl eines Energieanbieters oder die Optimierung des eigenen Energieverbrauchs geht.
Arbeitspreis: Was ist das?
Der Arbeitspreis ist der Betrag, den ein Verbraucher pro verbrauchter Kilowattstunde (kWh) Strom bezahlt. Er wird in Cent pro kWh angegeben und ist variabel, je nachdem, wie viel Strom tatsächlich verbraucht wird. Der Arbeitspreis ist der Teil der Stromrechnung, der direkt mit dem tatsächlichen Energieverbrauch eines Haushalts zusammenhängt. Je mehr Strom ein Verbraucher verbraucht, desto höher ist der Betrag, den er am Ende bezahlen muss.
Der Arbeitspreis ist variabel und wird auch Verbrauchspreis genannt. Mit variabel ist gemeint, dass er sich jeden Monat ändern kann, da er von deinem individuellen Stromverbrauch abhängt. Er wird in Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) angegeben. Je mehr kWh du verbrauchst, desto höher ist deine Stromrechnung.
Der Arbeitspreis setzt sich wie folgt zusammen:
Beschaffungskosten
Netzentgelten
Konzessionsabgaben
Steuern und sonstige Abgaben
Deinem Stromverbrauch
Grundpreis: Was ist das?
Im Gegensatz zum Arbeitspreis ist der Grundpreis eine feste Gebühr, die ein Verbraucher unabhängig von seinem tatsächlichen Energieverbrauch zahlen muss. Er wird in der Regel monatlich oder jährlich berechnet und deckt die Kosten für den Anschluss an das Stromnetz sowie für die Bereitstellung von Strominfrastruktur und -dienstleistungen ab. Der Grundpreis ist unabhängig vom tatsächlichen Energieverbrauch des Verbrauchers und bleibt daher konstant, unabhängig davon, wie viel oder wie wenig Strom tatsächlich verbraucht wird.
Dein Stromanbieter kann den Grundpreis erhöhen, allerdings muss er sich an bestimmte Vorgaben halten. Welche das sind, findest du hier:
Es besteht keine Preisbindungsklausel: Die Preisbindungsklausel kann eine Preiserhöhung deines Stromversorgers verhindern
Er ist seiner Hinweispflicht nachgekommen: Spätestens einen Monat vor der Preisänderung für Haushaltskundinnen und -kunden, muss dich dein Versorger dich über die Preisänderung informieren
Sparstrom-Tipp: Im Falle einer unvorhergesehenen Preisänderung deines Stromvertrags, hast du das Recht auf eine Sonderkündigung. Dadurch bekommst du das Recht, deinen Vertrag vorzeitig zu kündigen, obwohl deine Vertragslaufzeit noch nicht beendet ist.
Unterschiede zwischen Arbeitspreis und Grundpreis
Die Hauptunterschiede zwischen Arbeitspreis und Grundpreis liegen in ihrer Berechnung und in ihrer Rolle bei der Bestimmung der Gesamtkosten für Strom für Verbraucher. Während der Arbeitspreis direkt mit dem Energieverbrauch eines Haushalts zusammenhängt und variabel ist, bleibt der Grundpreis konstant, unabhängig von der Menge an verbrauchtem Strom. Dies bedeutet, dass der Grundpreis eine Art Grundgebühr darstellt, die Verbraucher zahlen müssen, um überhaupt Zugang zum Stromnetz zu haben, während der Arbeitspreis den tatsächlichen Verbrauch widerspiegelt und entsprechend variiert.
Hier haben wir dir nochmal die wichtigsten Unterschiede zwischen dem Arbeitspreis und dem Grundpreis zusammengefasst:
Der Grundpreis wird auch Leistungspreis genannt und ist eine Grundgebühr, die vom Versorger festgelegt wird
Der Arbeitspreis wird variabel nach Verbrauch berechnet und kann deshalb unterschiedlich hoch für jeden Monat ausfallen, der Grundpreis ist festgesetzt und immer gleich.
Der durchschnittliche Grundpreis liegt bei etwa 145,41 Euro für Strom und 117,98 Euro bei Gas
Der durchschnittliche Arbeitspreis liegt für Strom bei 42,22 ct pro Kilowattstunde (kWh) und für Gas bei 5,44 ct pro kWh
(Die tatsächlichen Preise vor Ort können variieren und dienen nur als Richtwert)
Berechnung und Zusammenhang mit der Gesamtrechnung
Bei der Berechnung der Gesamtkosten für Strom wird der Arbeitspreis mit dem tatsächlichen Energieverbrauch multipliziert, um den verbrauchsabhängigen Teil der Rechnung zu ermitteln. Der Grundpreis wird dann zu diesem Betrag addiert, um die Gesamtkosten zu erhalten. Dies bedeutet, dass der Arbeitspreis einen größeren Einfluss auf die Gesamtkosten hat, insbesondere für Haushalte mit einem höheren Energieverbrauch, während der Grundpreis eine konstante Grundgebühr darstellt, die unabhängig vom Verbrauch gezahlt werden muss.
Du möchtest deine Stromkosten berechnen? Dafür kannst du diese einfache Formel nutzen:
Arbeitspreis x Verbrauch in kWh + Grundpreis = deine Stromkosten
Um deinen Stromverbrauch zu berechnen, multiplizierst du die über das Jahr verbrauchten Kilowattstunden mit dem Arbeitspreis. Deine Rechnung kann beispielsweise so aussehen:
Arbeitspreis = 45 Cent/kWh; Grundpreis für Strom = 145,41 Euro/Jahr; Strompreisbremse = 40 Cent für 80 Prozent des Verbrauchs
(Die tatsächlichen Preise vor Ort können variieren und dienen nur als Richtwert)
Faktoren, die den Arbeitspreis und den Grundpreis beeinflussen
Der Arbeitspreis und der Grundpreis können von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, darunter regionale Energiepreise, staatliche Steuern und Abgaben, regulatorische Anforderungen und die Kosten für den Netzbetrieb und die Infrastruktur. Verbraucher sollten diese Faktoren berücksichtigen, wenn sie ihre Energiekosten senken oder einen neuen Energievertrag abschließen möchten.
Tipps zur Senkung der Gesamtkosten
Um die Gesamtkosten für Strom zu senken, können Verbraucher verschiedene Maßnahmen ergreifen, darunter die Reduzierung ihres Energieverbrauchs durch energieeffiziente Geräte und Verhaltensänderungen, die Auswahl eines Energieanbieters mit niedrigeren Tarifen und die Überprüfung von Vertragsbedingungen und -konditionen.
Was ist wichtiger: Grundpreis oder Arbeitspreis?
Für Verbraucher ist es wichtig, sowohl den Arbeitspreis als auch den Grundpreis zu verstehen, um fundierte Entscheidungen bei der Auswahl eines Energieanbieters treffen zu können. Ein niedrigerer Arbeitspreis kann dazu beitragen, die monatlichen Stromkosten zu senken, insbesondere für Haushalte mit einem höheren Energieverbrauch. Ein niedriger Grundpreis kann ebenfalls attraktiv sein, da er die Fixkosten für den Stromanschluss reduziert.
Dennoch gibt es einige Dinge, die du beim nächsten Abschluss eines Stromvertrages unbedingt beachten solltest. Wenn du dich zum Beispiel fragst, ob sich ein Stromtarif ohne Grundpreis lohnt, solltest du deinen eigenen Verbrauch ganz genau kennen, um zu wissen, ob du wirklich sparst. Denn wenn der Grundpreis wegfällt, wird oft ein höherer Arbeitspreis berechnet oder der Tarif ist an eine monatliche Mindestabnahme gebunden. Das bedeutet für dich, dass du den Mindestbetrag bezahlen musst, auch wenn dein tatsächlicher Stromverbrauch darunter liegt.
Tatsächlich klingt das alles komplizierter als es ist. Achte bei deinem nächsten Abschluss einfach auf deine individuellen Bedürfnisse und vergleiche mehrere Tarife, bis du den richtigen für dich gefunden hast.
Insgesamt ist es wichtig, die Unterschiede zwischen Arbeitspreis und Grundpreis zu verstehen, um die Gesamtkosten für Strom besser einschätzen zu können. Indem Verbraucher sich über diese beiden Konzepte informieren und ihre Tarifoptionen sorgfältig prüfen, können sie fundierte Entscheidungen treffen, um ihre Stromrechnungen zu optimieren und langfristig Kosten zu senken.