In Zeiten steigender Energiepreise und wachsendem Umweltbewusstsein wird das Thema Energiesparen immer wichtiger – besonders für Mieter, die vielleicht nicht die Möglichkeit haben, größere bauliche Veränderungen vorzunehmen. Doch auch ohne umfassende Renovierungen gibt es viele einfache, aber effektive Maßnahmen, mit denen du in deiner Mietwohnung Energie sparen und gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kannst.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deinen Energieverbrauch mit kleinen Veränderungen im Alltag deutlich reduzieren kannst. Dazu gehören Tipps zum Heizen, zur Beleuchtung, zur Nutzung von Elektrogeräten und zur Wassereinsparung. Denn nachhaltiges Wohnen beginnt oft schon mit dem bewussten Umgang mit Ressourcen.
1. Energieeffiziente Haushaltsgeräte
Einer der ersten Schritte zum Energiesparen in der Mietwohnung besteht darin, auf den Energieverbrauch deiner Haushaltsgeräte zu achten. Wenn du die Möglichkeit hast, bei der Auswahl von Geräten mitzubestimmen, solltest du auf das Energielabel achten. Geräte der Klassen A++ oder A+++ sind besonders effizient und verbrauchen oft nur die Hälfte der Energie älterer Modelle.
- Kühlschrank: Stelle sicher, dass dein Kühlschrank nicht zu kalt eingestellt ist. Die optimale Temperatur liegt bei etwa 7°C im Kühlschrank und -18°C im Gefrierschrank. Ein regelmäßiges Abtauen sorgt zudem dafür, dass er nicht unnötig viel Energie verbraucht.
- Waschmaschine und Trockner: Wasche deine Wäsche möglichst bei niedrigen Temperaturen. Oft reicht schon eine 30°C-Wäsche aus. Vermeide den Einsatz des Trockners, wann immer möglich. Frische Luft und ein Wäscheständer sind umweltfreundliche Alternativen.
2. Richtig heizen und lüften
Das Heizen ist einer der größten Energiefresser in einer Wohnung. Deshalb ist es wichtig, die Heizkosten durch effizientes Heizen und Lüften zu senken.
- Raumtemperatur anpassen: In vielen Fällen ist es ausreichend, die Räume auf 20 bis 22°C zu heizen. Schlafzimmer können sogar etwas kühler bleiben, hier sind 16 bis 18°C ideal. Jeder Grad weniger spart bis zu 6 % Energie!
- Richtig lüften: Statt die Fenster den ganzen Tag auf Kipp zu lassen, solltest du stoßlüften. Öffne die Fenster für 5 bis 10 Minuten weit, um die Luft schnell auszutauschen, ohne die Wände auszukühlen. Danach kann die Heizung wieder effizient arbeiten, ohne dass zu viel Wärme verloren geht.
- Heizkörper nicht verdecken: Achte darauf, dass deine Heizkörper nicht durch Möbel oder Vorhänge blockiert sind. Freie Heizkörper verteilen die Wärme besser im Raum und arbeiten effizienter.
3. Stromfresser im Standby-Modus vermeiden
Viele Elektrogeräte verbrauchen auch dann Strom, wenn sie im Standby-Modus sind. Diese sogenannten Stromfresser machen einen nicht unerheblichen Teil des Energieverbrauchs in Haushalten aus. Es lohnt sich also, Fernseher, Computer, Drucker und Co. komplett auszuschalten, wenn sie nicht gebraucht werden. Nutze dafür am besten Steckdosenleisten mit Schalter, die du bei Bedarf komplett ausschalten kannst.
- Ladegeräte: Vergiss nicht, auch Ladegeräte für Handys, Tablets und andere Geräte nach dem Aufladen aus der Steckdose zu ziehen. Sie verbrauchen weiterhin Strom, auch wenn kein Gerät mehr angeschlossen ist.
4. Beleuchtung: LED-Lampen nutzen
Die Wahl der richtigen Beleuchtung kann einen großen Unterschied machen. Herkömmliche Glühbirnen verbrauchen viel Energie und sollten durch LED-Lampen ersetzt werden. Diese verbrauchen bis zu 90 % weniger Strom und haben eine deutlich längere Lebensdauer. Auch Energiesparlampen sind eine gute Alternative, wobei LED-Lampen in puncto Effizienz noch besser abschneiden.
- Bewegungssensoren: In selten genutzten Bereichen wie dem Flur oder dem Treppenhaus können Bewegungssensoren dabei helfen, unnötiges Licht zu vermeiden. Das Licht schaltet sich nur dann ein, wenn es tatsächlich gebraucht wird.
5. Wasser sparen leicht gemacht
Auch der Wasserverbrauch spielt beim Energiesparen eine Rolle. Besonders Warmwasser kann ein erheblicher Kostenfaktor sein, da es Energie benötigt, um das Wasser aufzuheizen. Hier sind einige Tipps, wie du im Alltag Wasser sparen kannst:
- Wasserhähne und Duschköpfe: Installiere Wassersparaufsätze an Wasserhähnen und Duschköpfen. Diese reduzieren den Wasserfluss, ohne dass du den Unterschied merkst. Besonders beim Duschen kannst du so eine Menge Wasser einsparen.
- Duschen statt baden: Ein Bad verbraucht durchschnittlich dreimal so viel Wasser wie eine Dusche. Wenn du kürzer duschst und den Wasserfluss während des Einseifens unterbrichst, kannst du zusätzlich sparen.
6. Isolierung und Fenster
Wenn du in einer Mietwohnung wohnst, hast du oft keinen Einfluss auf die Wärmedämmung des Gebäudes. Dennoch gibt es Maßnahmen, die du selbst ergreifen kannst, um Wärmeverluste zu vermeiden.
- Zugluft vermeiden: Prüfe, ob deine Fenster und Türen dicht schließen. Zugluft kann unnötig Wärme entziehen und dafür sorgen, dass die Heizung stärker arbeiten muss. Dichtungsbänder und Zugluftstopper sind einfache und günstige Möglichkeiten, um Zugluft zu verhindern.
- Vorhänge und Jalousien: Ziehe abends Vorhänge oder Jalousien zu, um die Wärme in der Wohnung zu halten. Dicke Vorhänge können dabei helfen, den Wärmeverlust durch Fenster zu reduzieren.
7. Nachhaltiger Konsum: Weniger ist mehr
Neben den technischen Maßnahmen spielt auch unser Konsumverhalten eine wichtige Rolle beim Energiesparen. Überlege dir vor jedem Kauf, ob du das neue Gerät oder die neue Anschaffung wirklich brauchst. Auch Second-Hand-Produkte oder das Reparieren alter Geräte können nachhaltigere Alternativen sein, die gleichzeitig deinen Energieverbrauch senken.
- Nachhaltige Möbel und Dekoration: Wenn du neue Möbel kaufst, achte auf nachhaltige Materialien und Herstellungsprozesse. Oft lohnt sich der Blick auf Second-Hand-Möbel, die nicht nur günstiger, sondern oft auch langlebiger sind.
8. Mit Smart-Home-Technologie Energie sparen
Wenn du deine Wohnung mit Smart-Home-Technologien ausstattest, kannst du Energie effizienter nutzen. Smarte Thermostate passen die Heiztemperatur an deinen Tagesablauf an und sorgen dafür, dass die Wohnung nur dann beheizt wird, wenn du es auch wirklich brauchst. Auch smarte Steckdosen und Beleuchtungssysteme können dabei helfen, Strom zu sparen, indem sie den Energieverbrauch automatisch regulieren.
Kleine Veränderungen, große Wirkung
Nachhaltiges Wohnen und Energiesparen in der Mietwohnung sind einfacher, als es auf den ersten Blick scheint. Oft reicht es, das eigene Verhalten zu überdenken und kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen, um den Energieverbrauch zu senken. Mit den richtigen Tipps kannst du nicht nur deine Nebenkosten reduzieren, sondern auch einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leisten – ganz ohne große Investitionen oder bauliche Veränderungen.
Indem du energieeffiziente Geräte nutzt, bewusster heizt und lüftest, Stromfresser eliminierst und deinen Wasserverbrauch reduzierst, schaffst du die Grundlage für ein nachhaltiges Leben in deiner Mietwohnung.